20 km vor der Ostseeküste und nur knapp 10 Minuten vom Lübecker Holstentor entfernt, stellte unser Team Essingen im bereits 1929 eröffneten Stadion an der Lohmühle seine Leistungsfähigkeit unter Beweis. Die brauchte es auch, um die Komplettsanierung des Innenraums mit 9.300 m² Rasenfläche in der strammen Bauzeit von nur 8 Wochen zu realisieren.

Die Heimat des VfB Lübeck besaß keine Rasenheizung, was aber Auflage für die 3. Bundesliga ist. Und so war unser Team direkt nach dem letzten Heimspiel zur Stelle und begann mit dem Abtrag der alten Erdschichten. Insgesamt wurden rund 10.000 t Erdmaterial ausgehoben und wieder eingebaut – jeweils in einer Gesamthöhe von 50 cm. Dabei mussten auch kontaminierte Böden fachgerecht ausgebaut und entsorgt werden.

Der Baugrund wurde mit einem Kalk-Zement-Gemisch verfestigt, anschließend erfolgte der Einbau von über zwei km Entwässerungsanlagen und Dränageleitungen. Die neue Rasenheizung ist mit Vor- und Rücklauf sowie Tichelmann-Verteiler installiert; dieser sorgt für die gleichmäßige Erwärmung des ganzen Systems mit ca. 30 km Heizleitungen. Ebenso wurde eine neue automatische Beregnungsanlage mit etwa 600 lfm. Bewässerungsleitungen sowie – erstmals im Norden – sechs Mittelfeldregnern installiert.

Eine Besonderheit war der Einbau einer Rigole entlang einer kompletten Längsseite des Spielfelds. Die quaderförmigen Rückstauelemente dienen als Zwischenspeicher, aus dem das überschüssige Regenwasser nach Starkregen über einen Drosselschacht „gebremst“ in die städtische Entwässerung abgeleitet wird.